Vor ziemlich genau 20 Jahren habe ich begonnen, FARNHAMS LEGENDE zu schreiben, meinen ersten veröffentlichten Roman. Damals hatte ich eine Menge Energie – ich bin von der Arbeit gekommen und habe geschrieben, habe am Wochenende geschrieben, tagsüber, nachts, immer. Während dieser Zeit bin ich sogar umgezogen und am Ende saß ich mit meinem Computer auf einer Matratze in einer leeren Wohnung und habe trotzdem weiter geschrieben.
Heutzutage fehlt mir die Energie. Zwar stehe ich morgens mit dem Wunsch auf, kreativ etwas zu erschaffen, und an freien Tagen und am Wochenende klappt das auch meistens. Aber unter der Woche abends habe ich die Energie nicht mehr. Meine Kreativität ist im Büro verflogen, ich will nichts mehr erschaffen. Ich will nur noch in Ruhe gelassen werden, passiv Medien konsumieren, und mit niemandem sprechen.
Ich wünschte, ich wüsste, wie ich meine Energie von damals wieder bekomme, wenigstens ein bisschen was davon.
Biologisches Altern ist ja ein Prozess, der struktuelle und molekulare Veränderungen des Körpers zur Folge hat. Dazu gehört auch ganz buchstäblich der Verlust von „Energie“ in Form verschiedener Arten des Moleküls NAD, das jede Zelle für ihren Stoffwechsel dringend benötigt. Ein Fünfzigjähriger hat davon nur noch ca. die Hälfte eines Zwanzigjährigen. Ich denke, dass das eine große Rolle spielt. Sicher nicht die einzige Ursache, aber eine der wichtigeren.
Ich baue darauf, dass dieses und andere Ungleichgewichte in den nächsten 5-15 Jahren pharmakologisch wieder ausgeglichen werden können, daher denke ich, dass meine momentane Energielosigkeit ein vorübergehender Zustand ist. Etwa wie eine Grippe oder so, nur über einen längeren Zeitraum hinweg.
Also, ihr Molekularbiologen da draußen, lasst die Petrischalen rotieren, eine Armee müder Krieger und Kriegerinnen zählt auf euch 😉